Macht eine Solarpflicht wirklich Sinn?
Die Regierung verschiedener Bundesländer und die Bundesregierung selbst haben in den vergangenen Jahren angefangen, über eine Solarpflicht zu diskutieren. Dabei erhoffen sich jene politischen Instanzen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem die verpflichtete Installation von Photovoltaikanlagen beim Bau von privaten und gewerblichen Gebäuden geltend gemacht wird. Trotz der Tatsache, dass das ein sehr lobenswerter Gedanke ist, stellt sich allerdings die Frage, ob eine Solarpflicht umsetzbar und sinnvoll ist.
Wie vergangene Erfahrungen gezeigt haben, können Pflichten und Regeln immer mit Unmut und einer gewissen Abwehrhaltung verbunden sein. So wäre es denkbar, dass Bauherren, die zu der Installation einer Photovoltaikanlage gesetzlich verpflichtet sind, nur versuchen, die Mindestbedingungen zu erfülle, um so an Kosten zu sparen. Der ökologisch und wirtschaftlich sinnvollere Ansatz ist allerdings die effiziente Nutzung der größtmöglichen Fläche.
Weiterhin gilt es zu klären, ob im Falle einer Solarpflicht, die Nachfrage so dermaßen ansteigt, dass es zu fehlenden Fachkräften und Materialengpässen kommt und die Installation der Photovoltaikanlagen aufgrund der enormen Stückzahl nicht realisierbar ist. Muss in so einem Fall der Bau wieder eingestellt werden?

Wäre eine Solarpflicht eine sinnvolle Änderung?
Die Solarpflicht verstärkt den Fachkräftemangel und Materialengpässe
Bereits in aktueller Zeit sind Fachkräftemangel und Materialengpässe leider keine Seltenheit in der PV-Branche. Die Solarpflicht würde dieses Problem nur verstärken. Ein Mitgrund dieser Engpässe ist die mangelnde Unterstützung seitens der Politik – besonders von 2011 bis 2015. In diesen Jahren hat die Solarbranche aufgrund wechselnder gesetzlicher Rahmenbedingen von der schwarz-gelben Regierung einige Rückschläge erlitten, was den Untergang für viele PV-Unternehmen dargestellt hat. Mit diesem Hintergrund wurde der Großteil der Produktion aller Solarprodukte nach Asien verlagert und eine Solarpflicht würde dementsprechend eine Steigerung der Nachfrage nach jenen asiatischen PV-Produkten bedeuten, wobei ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis entstehen würde. Die nachhaltigere Lösung wäre natürlich der Wiederaufbau neuer deutscher Produktionslinien, bevor es zu einer Solarpflicht kommt.
Die bessere Alternative
Neben den Neubauten ist es natürlich essentiell, die Bestandsbauten nicht aus den Augen zu verlieren. Sinnvoller als die direkte Solarpflicht wären Fördermaßnahmen seitens der Regierung zur Installation von Photovoltaikanlagen auf bestehenden Häusern, wie z.B. einfachere Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen für die Solarbranche. Die sofortige Solarpflicht dagegen würde nur die Erhöhung des Zubaus zur Folge haben und nach der aktuellen Gesetzeslage eine stärkere Degression der Einspeisevergütungen bedeuten.
Unser Fazit
Ein Aufschwung in der PV-Branche in Deutschland ist nur mit einer langfristigen Planungssicherheit für die Solarunternehmen möglich und deshalb müssen wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen für die Branche angepasst werden. Außerdem sollten Bauherren nicht dazu gezwungen werden, Gesetzeslücken zu suchen oder zu kleine Photovoltaikanlagen aufgrund eines zu schmalen Budgets errichten zu lassen.
Unser Fazit: Die Lockerung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist wichtiger als die Einführung der Solarpflicht.
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